Interview mit Emine Osê, stellvertretende Ko-Vorsitzende der Autonomieverwaltung Nord- und Ostsyriens
06.12.2019: Nachdem die Türkei die nordsyrische Region Afrin besetzt und mit einer Mauer vom syrischen Staatsgebiet abgetrennt hat, hat die Türkei jetzt mit dem Bau einer Mauer entlang der jüngst eroberten rund 120 Kilometer langen und 30 Kilometer tiefen Zone zwischen den Grenzstädten Girê Spî (Tal Abyad) und Serêkaniyê (Ras al-Ain) begonnen. Die ursprünglich dort wohnende Bevölkerung, eine Vielzahl ethnischer und religiöser Identitäten, wird vertrieben und es werden Familien dschihadistischer Kämpfer dort angesiedelt. Unter Verstoß gegen das am 22. Oktober in Sotschi mit Moskau vereinbarte Waffenstillstandsabkommen greifen türkische Truppen unvermindert syrisches Territorium an. Seit dem Waffenstillstandsabkommen USA - Türkei vom 17. Oktober sind 88 weitere Dörfer von der Türkei besetzt worden, 68 Zivilist*innen wurden getötet (Stand 3.12.19).