Internationales

alt24.01.2011  Sicherlich hat es nicht der Veröffentlichung des israelischen 'Untersuchungsberichtes' über den Angriff auf das Schiff 'Mavi Marmara' im Sommer letzten Jahres gebraucht, um der rechten Regierung Israels Rückenwind für weitere Angriffe auf die palästinensische Nation und ihr Selbstbestimmungsrecht zu geben. Wie nicht anders zu erwarten, fanden die parteiischen Beauftragten zu dem israelischen Bericht nichts dabei, dass die israelische Marine widerrechtlich das Schiff mit wichtigen Bedarfsgütern in internationalen Gewässern überfiel und 9 Menschen ermordete.

Auffällig ist jedoch allemal, dass fast gleichzeitig der israelische Ministerpräsident Netanjahu am Donnerstag letzter Woche der französischen Außenministerin Michelle Alliot-Marie gegenüber erklärte, dass er beabsichtige, den Gaza-Streifen (seit mehrere Jahren von Israel ebenfalls völkerrechtswidrig einer brutalen Blockade unterworfen) von Israels Elektrizitäts- und Wasserversorgung abzukoppeln.

Dieses Vorhaben ist nicht ganz neu. Der Halbfaschist und Außenminister Israels, Avigdor Lieberman, hatte ähnliches schon im Sommer 2010 ins Gespräch gebracht. Er hätte diese Verantwortungen gerne in die Hände der EU gegeben, sich der eigenen Verantwortung entzogen und die betroffenen Ressourcen (besonders das zunehmend knappe Wasser) für rein israelische Nutzung zurück gehalten.

Das Aussetzen der Wasserversorgung in Gaza ist in seiner Menschenfeindlichkeit kaum zu überbieten. Schon jetzt ist die Situation in dem 'Gefängnis mit Meeresblick' katastrophal. Israel hat nämlich bereits die Versorgung erheblich herunter gefahren und liefert nur noch etwa 3,2 Mio. Kubikmeter pro Jahr, während etwa 180 Mio. Kubikmeter im Gaza-Streifen benötigt würden. 95% der Grundwasservorräte dort sind für Trinkwasser nicht mehr nutzbar.

Denn auf Grund der erzwungenen verstärkten Nutzung der Grundwasserquellen hat sich die Chlorid-Konzentration durch ins Inland nachdrängendes Meerwasser auf 1.000 Milligramm pro Liter erhöht - der zulässige Höchstwert liegt bei 250 Milligramm. Ein Stopp der Wasserlieferungen aus Israel würde sofortigen, massiven Bau von Meerwasser-Entsalzungsanlagen bedeuten. Das ist jedoch nicht in Sicht, nicht nur wegen der Finanzierung, sondern auch wegen des Betriebs mittels Elektrizität, deren Zulieferung nach Gaza Israels Ministerpräsident ja ebenfalls kappen möchte.

Aus Sicht des Leiters des einzigen Elektrizitätswerkes in Gaza, Kan'an Ubeid, würde der israelische Plan zur Abkoppelung des Stromnetzes des Gaza-Streifens von eigenen Zulieferungen die "Zerstörung von Gaza" bedeuten. Heute kommt etwa 60% des Strombedarfs in Gaza aus Israel (den die UN/EU bezahlen) und es ist keine Alternative dazu in Sicht. Ägypten könnte zwar technisch den Gaza-Streifen an sein Netz anschließen, könnte etwa auch Strom, den es Israel liefert, nach Gaza abgeben, zögert aber aus verschiedenen politischen Gründen.

Die neue israelische Aktion gegen die Menschen in Gaza steht nicht allein. Am gestrigen Montag wurde bekannt, dass die israelische Armee ebenfalls völlig widerrechtlich im Westjordanland im Vorgriff ein Areal zum Bau eines Flughafenplatzes besetzt hat. Das Landgebiet liegt südlich von Hebron. Der Bau eines Luftstützpunktes dort und seine Annexion würde die ganze Umgebung zu einer Art militärischer Sicherheitszone machen - mit allen schon immer gegen die Palästinenser praktizierten Folgeansprüchen und -maßnahmen der israelischen Armee. Und, wie schon früher gängige Praxis, erfolgt auch diese Aktion des israelischen Militärs gegen einen noch laufenden Einspruch der palästinensischen Behörden vor israelischen Gerichten.

Text: hth  /  Quelle:  Nachrichtenportal Ma'an, Xinhua  /  Foto: freegazaorg

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Gazakrieg Grafik Totoe 2024 04 07

mit Rihm Miriam Hamdan von "Palästina spricht"

Wir unterhalten uns über den israelischen Vernichtungskrieg, die Rolle Deutschlands (am 8. und 9. April findet beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Anhörung über die Klage Nicaraguas gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord statt), die Situation in Gaza und dem Westjordanland und den "Tag danach".

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Donnerstag, 18. April, 19 Uhr

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Meeting-ID: 820 6472 0080


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Gewerkschaften zwischen Integration und Klassenkampf

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Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

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