Internationales

alt30.09.2010:  Nicht nur Geschäftsabschlüsse und Pläne der künftigen verstärkten Kooperation zwischen der VR China und der Russischen Föderation standen auf dem Programm des dreitägigen Staatsbesuches des russischen Staatspräsidenten Dmitri Medwedjew vom 26.-28. September in China. Was in den östlichen Staaten der EU eine starke Strömung darstellt und auf offizieller Ebene der EU-Führung wenig Widerstand und Gegenwind erfährt, war bei diesem Staatsbesuch Gegenstand einer gesonderten Erklärung: reaktionäre, militaristische und nationalistische Verfälschungen und Verdrehungen der Geschichte des Zweiten Weltkrieges.

Die Verurteilung der Geschichtsfälschungen, die hier natürlich nicht nur reaktionäre Kräfte in der EU, sondern auch die rückwärtsgewandten Kräfte in Japan meint, erfolgte im Nachgang zum 65. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa und Ostasien und wurde am vorgestrigen Dienstagnachmittag veröffentlicht, als Russlands Präsident Dimitri Medwedjew seinen dreitägigen Staatsbesuch in der VR China beendete. Bereits am ersten Tag seines Besuches hatte sich Präsident Medwedjew in der nordöstlich gelegenen chinesischen Hafenstadt Dalian demonstrativ mit chinesischen und russischen Kriegsveteranen getroffen, die gemeinsam im chinesischen Widerstandskrieg gegen die japanischen Faschisten (1937-1945) gekämpft hatten.

In der Erklärung vom Dienstag heisst es unter anderem:

"China und Russland verurteilen entschieden alle Versuche, die Geschichte des Zweiten Weltkrieges zu verfälschen, die NAZI, Militaristen und ihre Komplizen zu verherrlichen und das Ansehen der Befreier zu beeinträchtigen.

Die Charta der Vereinten Nationen und andere diesbezügliche internationale Dokumente haben  abschließende Folgerungen aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen. Diese erlauben keine Verfälschungen, aus denen sich Feindseligkeiten zwischen Staaten und Nationen entzünden könnten.

Der Zweite Weltkrieg berührte mehr als 80 Länder und Regionen und etwa 2 Milliarden Menschen in Asien, Europa, Afrika und Ozeanien. Zwischen 50 und 70 Millionen Menschen kamen in diesem Krieg zu Tode.

Während des Krieges erlitten die Menschen China und Russland die größten Aggressionen durch die Faschisten und Militaristen, sie ertrugen die schlimmsten Qualen und die schwersten Opfer.

Die Faschisten und Militaristen planten unsere beiden Nationen, andere Länder und den gesamten eurasischen Kontinent zu unterwerfen und zu versklaven. Die Menschen in China und Russland werden niemals die Heldentaten derjenigen vergessen, die den Kräften der Faschisten und Militaristen entgegentraten und Einhalt geboten.

Die Menschen beider Länder werden aller gedenken und ihnen Ehrerbietung zukommen lassen, gleich ob auf Seiten der Alliierten oder nicht, die Schulter an Schulter mit uns für den Schutz von Leben und Freiheit kämpften."

Die chinesisch-russische Erklärung gegen die Verfälschungen der Geschichte des Zweiten Weltkrieges erinnert auch an den gegenseitigen Beistand der beiden Länder. Sobald Japan mit der Besetzung Chinas begann, lieferte die Sowjetunion ihrem Nachbarn gewaltige Unterstützung, während andererseits Chinesen sich im Kampf der Sowjetunion beteiligten.

"Die glanzvolle Geschichte, welche durch die im Krieg und durch ihre gegenseitige Hilfe geschmiedete Freundschaft der Menschen unserer beiden Länder geprägt ist, hat eine gesunde Grundlage gelegt für die heutige strategischen Partnerschaft der Abstimmungen zwischen China und Russland."

Als ständige Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, sprechen sich China und Russland in ihrer gemeinsamen Erklärung auch dafür aus, gemeinsam mit allen friedliebenden Nationen und Völkern auf der Erde eine unparteiische und vernünftige internationale Ordnung aufzubauen und abgestimmte Anstrengungen zur Vermeidung von Kriegen und internationalen Auseinandersetzungen zu machen.

Quelle: Xinhua  /  Übersetzung: hth  / Foto: eped1999